Nachfolge ist kein Punkt auf der Agenda – sondern ein Prozess, der Jahre dauert und über Erfolg oder Scheitern einer Unternehmung entscheiden kann. Die finanzielle Transaktion einer Nachfolge – also der eigentliche Kauf oder Verkauf eines Unternehmens – ist in der Regel rasch erledigt.
Was aber viel mehr Zeit, Energie und Weitsicht erfordert, ist die Vorbereitung:
Ob eine interne Lösung (Family Buy-out oder Management Buy-out) funktioniert, hängt weniger vom Vertrag ab, sondern vielmehr von der Reife und Führungsfähigkeit der Nachfolger.
Wenn Sohn oder Tochter zwar übernehmen möchten, aber noch keine Führungs- oder Managementerfahrung haben, ist das Risiko gross, dass die Nachfolge scheitert – nicht aus bösem Willen, sondern aus Überforderung.Dann drohen Szenarien wie:
Für beide Seiten ist das frustrierend:
Die junge Generation fühlt sich gegängelt, die ältere kann nicht loslassen – und familiäre Konflikte sind vorprogrammiert.
Wer eine Nachfolge ernsthaft plant, sollte die nächste Generation rechtzeitig vorauslaufen lassen.
Das heisst: Verantwortung übertragen, Projekte übergeben, Freiräume schaffen.
Denn Führen lernt man nicht in der Theorie, sondern im Tun – begleitet, reflektiert und mit Vertrauen.
Ein weiterer Aspekt, der oft übersehen wird: Viele Unternehmen sind organisatorisch oder digital nicht auf der Höhe der Zeit.
Bevor eine Übergabe stattfindet, sollten zentrale Themen wie:
Nur so kann die Nachfolgegeneration in Ruhe ins Unternehmertum hineinwachsen, statt ab dem ersten Tag mit Change-Management und Altlasten konfrontiert zu sein.
Soll das Unternehmen verkauft werden, gilt der gleiche Grundsatz:
Eine gut geführte, modern strukturierte und digitalisierte Unternehmung erzielt nicht nur einen höheren Verkaufspreis, sondern spricht auch mehr potenzielle Käufer an.
Oder anders gesagt: Bevor man die Braut verheiratet, sollte man sie schön machen.
